heidikoch
Chestene am Rotsee
Nun bitte ich darum, eure Vorstellungskraft zu bemühen – denn zur Zeit ist es eher mild, windig und ringsum grün statt weiss, kalt und frostig. Aber mal angenommen, es wäre so richtig knacke-kalt draussen, du schlenderst im Dezember durch die Luzerner Altstadt, und auf einmal zieht ein köstlicher Duft in deine Nase, der dich magisch zu einer kleinen Holzbude lockt, in der unwiderstehlich köstliche Marroni gebraten werden. Was gibt es Köstlicheres, als sich an diesen wunderbaren Früchten die Finger zu wärmen, die Schale raschelnd abzupicken, um nochmals diesen erdigen Geruch zu geniessen, bevor endlich auch der Gaumen seine Freude erleben kann. Hmm, heisse Marroni - so gut!
Was für uns heute eine kleine Winterschlemmerei ist, war früher für die arme Bevölkerung das Nahrungsmittel für mindestens sechs Monate im Jahr. Vor rund 2000 Jahren wurde die Edelkastanie von den Römern auch in die Schweiz gebracht. Vor etwas 1000 Jahren war die Kastanie hier noch sehr verbreitet und wurde viel genutzt. Heute gibt es nur noch einige kleinere Vorkommen.
Doch das soll sich ändern! Die Interessengemeinschaft Pro Kastanie Zentralschweiz https://kastanien.application-lab.ch/ möchte, dass wieder neue Kastanienhaine entstehen.

Was man hier auf den Fotos sieht, sind die im November diesen Jahres gestarteten Arbeiten zur Anlage eines Kastanienhaines am Chräjebühlwald auf dem Sädel am Rotsee. Das ist doch wunderbar, oder?

Hoffen wir, dass die Bäumchen gut anwachsen, grosswerden und Früchte tragen!
In der Wartezeit gönnen wir uns jeden Winter ein paar heisse Marroni – oder wir besuchen im Herbst, jeweils am 4. Sonntag im Oktober, in Greppen die bekannte Chestene-Chilbi mit dem grössten Markt von Kastanienprodukten in der Deutschschweiz. Nicht verpassen!