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Geht Party auch nachhaltig(er)?

Aktualisiert: 1. Feb. 2020


Illustration by Tobias Gaberthuel

Die Geburtstagsparty meines Mannes Tobi hat längst Tradition. Er feiert sie jedes Jahr am Abend seines Geburtstags. Luti, Tobi's ältester Freund, brät Wurst und Vegiplätzli am Grill und Tobi kocht Suppe am Herd. Dazu gibt es Brot, Senf, Wein, Bier und Wasser. Punkt. Und das seit über 20 Jahren!


Es ist ein wunderbares Fest. Die Gäste, bestehend aus Freunden und Verwandten, freuen sich darauf und fühlen sich wohl. Sie nehmen sich ein Bier aus dem Kühlschrank oder öffnen und testen eine Flasche Rotwein und bleiben dann auch gerade um die Kücheninsel stehen, die für diesen Anlass zur Stehbar umfunktioniert wurde. Dort wird geplaudert und gelacht. Vom Esstisch aus beobachtet, wird dieses Szenario von meinem Vater liebevoll als "der Ständerat" bezeichnet. Viele der Gäste treffen sich ausschliesslich an diesem einen Abend im Jahr. Deshalb freuen sie sich immer wieder auf dieses Zusammentreffen.


Luti (The Oldest) grilliert an überdeckter Stelle. Und auch hier ein Szenario, das sich jährlich wiederholt. Die Gäste stehen um ihn herum und lassen sich von ihm lustige Geschichten erzählen. Spielt das Wetter mit, werden die Gäste zudem von verschiedenen Feuern in Feuerstelle- sowie -schale empfangen.


Es ist mir also jeweils eine Freude, dass ich Tobi bei den Vorbereitungen seines Festes unterstützen darf. Anfang dieses Jahres habe ich mir zur Aufgabe gemacht, weniger Müll zu produzieren und ich habe festgestellt, dass das im Alltag meistens sogar einfacher war, als gedacht. Leitungswasser statt Petflaschen, Gemüse und Früchte so oft es geht (unverpackt) vom Biohof. Brot, Müesli, Deo etc. werden mittlerweile selbstgemacht... Aber eine Party feiern und so wenig Müll wie möglich produzieren?!? Bin ich denn schon soweit? Ok, dann muss ich das auch hier locker sehen und Schritt für Schritt angehen. Und möglichst, ohne dem Fest etwas an Tradition zu nehmen. Die Weingläser hat Tobi früher gemietet. Seit ein paar Jahren haben wir aber eigene, die jedes Jahr bei diesem Anlass zum Einsatz kommen. Das ist sehr praktisch und die beste Voraussetzung dafür, es mit Geschirr und Besteck auch so zu handhaben. Dieses bestand letztes Jahr noch aus Plastik. Ja, und da ich für die Kindergeburtstage bereits 30 Keramikteller und 20 Wassergläser günstig erworben habe, brauchte es schliesslich nur noch 30 Suppenschüsseln und -löffel. Alles abwasch- und wiederverwendbar. Also noch nachhaltiger als kompostierbares Geschirr, das in dem Sinne auch Einweggeschirr ist. Neu habe ich alle Brote selbst gebacken. Weiss-, Urdinkel- und Olivenbrot haben die letztjährigen gekauften Baguettes ersetzt.


Fazit: Durch Echtgeschirr und Besteck hatten wir nicht nur viel weniger Abfall, es war auch viel stilvoller, also eine Aufwertung für das Ambiente. Und da es für grosse Anlässe immer wieder gebraucht wird (bei uns mind. 3 mal im Jahr), lohnt sich diese Anschaffung auch.


Vier Brote selber zu machen war natürlich sehr aufwendig. Aber da sie dermassen gut angekommen sind, hat sich auch das total gelohnt.


Es ist uns noch nicht gelungen die Esswaren in dieser Menge plastikfrei einzukaufen. Oder zum Beispiel lokales Bier in Mehrwegflaschen zu finden, falls es das überhaupt gibt. Das sind nun die Ziele für das nächste Jahr.






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